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Selbstfürsorge- Alltagstipps II

Mütter versorgen gern andere, sorgen sich und können oft schlecht „nein“- sagen. Dieses Verhalten ist kulturell tief in ihnen verwurzelt und führt sie oft in die Erschöpfung. Die gute Nachricht, man kann es lernen. Mag es sich zunächst falsch anfühlen, es wird zunehmend leichter. Es braucht etwas Mut und es gilt auszuhalten, dass es den Gegenüber nicht gefallen wird und man weniger geliebt wird. Wie geht es ganz konkret?

Nein sagen lernen, ohne Begründung oder mit „nein, es geht nicht!“ fällt oft zu schwer. Meist versucht der Gegenüber nachzuverhandeln. Dann könnte es hilfeich sein: „nein, weil es nicht geht.“ oder nein, weil ich nicht kann.“
1. Selbstbeobachtung:
– Welche Bälle (Aufgaben) werden mir zugespielt?
– Welche Bälle spiele ich mir selbst zu?
2. Dann ist es wichtig:
– Gib Dir die Selbsterlaubnis! und
-habe Mut haben, „nein“ zu sagen! Manchmal hift es, das „nein“ zu wiederholen.
3. ➢ Für ganz Mutige: Nein sagen, ohne Begründung
4. ➢ Oder sagen „ich muss darüber z.B. eine Nacht nachdenken, ich komme dann nochmal auf Dich zu.“
Das könnte eine Übung für den No-vember sein!

Selbstfürsorge- Alltagstipps Teil I

Selbstfürsorglich sei, um den eigenen Alltag besser zu bewältigen und Kräfte zu sammeln, wie geht das konkret im stressigen Familienalltag? In einem Alltag, in dem Mütter* und besonders Alleinerziehende ständig überlegen, was noch alles zu tun und nicht vergessen werden darf? Mental load ist in „aller Munde“. Dieser Begriff meint genau dieses ständige Denken an zu erledigende Aufgaben: von den abzugebenden Bibliotheksbüchern bis zum Einkauf und dem lange versprochenen Anruf bei der Mutter. Mental load erschöpft Mütter* und Eltern. Allein dieses Denken stresst den Körper und führt zu Stressymptomen, kann krank machen. Um nicht zu viel Kraft zu verlieren, hilft es ganz bewusst gegenzusteuern. Besonders Mütter* fühlen sich verantwortlich, erziehen allein und haben wenig Muße. Aber was sind erste Schritte, die kleinen Auszeiten verschaffen? Wichtig ist:

1. Richte Dir kleine Rituale im Alltag ein. Das kann z.B. ein bewusst getrunkenes Lieblingsgetränk sein, das mit allen Sinnen genossen wird. Es ist dabei wichtig, sich dafür mit allen Sinnen wahrzunehmen, wie fühlt sich die Tasse an, wie duftet es, schmeckt das (leckere) Getränk, um diesen Moment zu genießen. Diese kleine Übung verlangt Regelmäßigkeit. Es ist zu empfehlen, sie fest im Alltag zu integrieren („immer dann, wenn die Kinder eingeschlafen sind oder immer dann, wenn man selbst ins Bett geht“).

2. Schwerpunkte setzen, denn weniger ist mehr. Es ist wichtig, sich z.B. zu fragen, welche Aufgaben an diesem Tag wirklich und unaufschiebbar sind.

3. „Worst case“- die Frage nach dem schlimmstmöglichen Fall kann Abstand bringen. Was geschieht, wenn dieser eine Punkt auf der „to-do-Liste“ aufgeschoben wird? Denn nicht immer lassen sich Tage durchplanen. Es kommt meist etwas dazwischen, Kinder erkranken oder vergessen etwas, dass noch dringend bis morgen zu besorgen ist. Dann lohnt es sich zu fragen, was geschieht, wenn diese Aufgabe auf (über)morgen verschoben wird. Sich das zu erlauben, großzügig mit sich umzugehen und nicht Perfektion anzustreben, verlangt Mut und ein echtes Umdenken. 

4. „Tadaa-Liste“: statt noch mehr „to do“-Listen zu schreiben, lohnt sich eine „tadaa!-Liste“ eine Möglichkeit wirklich zu sehen, was Ihr Mütter* und Eltern heute alles schon geschafft haben. Das kann den oftmals überkritischen Blick auf das noch zu Erledigende (und sich selbst) verändern: hin zu dem, was Du als Mutter* bereits heute geschafft hast. 

Kostenfreie „Haushaltshilfe“ für Schwangere oder Wöchnerinnen

Was viele nicht wissen, Krankenkassen fördern „Haushaltshilfe“. Nach stationären oder ambulanten Behandlungen und für Schwangere und Wöchnerinnen ist das unter bestimmten Bedingungen sogar kostenfrei möglich. Die Voraussetzung bilden der § 24 und der § 38 SGB V, wenn die Versicherte z.B. wegen Schwangerschaft oder Entbindung durch Symptome wie Müdigkeit, Erschöpfung, Übelkeit den eigenen Haushalt nicht mehr selbst führen kann oder andere im Haushalt lebende Personen fehlen. Diese Regelung betrifft Familien, in der das jüngste Kind das 12. Lebensjahr noch nicht überschritten hat. Dafür ist ein Antrag zu stellen. Dieser muss unter dem Stichwort „Haushaltshilfe“ bei der Krankenasse beantragt werden. Jede Krankenkasse hat ein eigenes Formular. Finden Sie das Formular nicht auf der Website, sollten Sie es per Mail oder Telefon freundlich und beherzt anfordern. Auch in Sonderfällen, wenn die/ der Partnerin nicht berufstätig, aber selbst erkrankt ist, kann der Antrag auf Haushaltshilfe gestellt werden. Geben Sie an, dass Sie bisher den Haushalt selbst geführt haben und tragen Sie Ihre/n Partnerin ein. Bedenken Sie, Einkaufen, frische Nahrungszubereitung und Kinderbetreuung fallen tagsüber an und können nicht ausschließlich am Abend durch den Partner*in erledigt werden. All diese Aufgaben können dann über eine/n Dienstleister oder Privatperson, auch durch eine Mütterfürsorgerinnen ausgeführt werden. Letztere gibt es einige in Dresden. Wichtig dafür ist eine „Ärztliche Bescheinigung“, die von Hebammen, Gynäkologinnen oder nach einem Klinikaufenthalt, vor der Entlassung, durch die behandelnde Ärztin ausgefüllt werden. Zusammen mit dem Antrag wird beides an die Krankenkasse versandt. Wir helfen Ihnen gern beim Antrag.

Jana Giersberg