Die Namensgebung des FMGZ MEDEA e.V. bezieht sich auf Medea als Heilerin und „Ratwissende“ (griech.) und geht auf die vor Euripides liegende Urfassung von Hesiod zurück, in denen sie ihre Kinder verzaubert, um sie unsterblich zu machen und zu schützen.
Wir sehen Medea als eine äußerst komplexe und vielschichtige menschliche Figur, die eine breite Palette von Emotionen, Motivationen und Handlungen aufzeigt, in der die Ambivalenz menschlichen Handelns deutlich wird.
Wir folgen in unserer Definition von Medea der Version von Christa Wolf, die hinterfragt, wie in der Geschichtsschreibung aus einer starken und sich mit dem eigenen Wissen selbstschützenden Frau* eine Kindsmörderin* gemacht wurde.
Medea rebelliert gegen die patriarchale Ordnung ihrer Zeit und die Missachtung ihrer Rechte. Sie widersetzt sich den Erwartungen, die an Frauen* gestellt werden und kämpft für ihre eigenen Interessen, ihre Freiheit und die Würde als Frau*.
In diesem Sinne wollen wir Frauen* und Mädchen* darin bestärken, selbstbestimmt Entscheidungen zu treffen, die ihren Körper, ihre Sexualität und ihre Gesundheit betreffen – auch dann, wenn diese eventuell nicht gesellschaftlich akzeptiert sind.