Kategorie: FGZ

Wechseljahre: Ein entscheidender Lebensabschnitt der Frauen*gesundheit

Die Wechseljahre, medizinisch als Klimakterium bezeichnet, markieren eine Phase natürlicher  hormoneller Veränderungen, die meist zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr auftritt und durchschnittlich fünf bis acht Jahre andauert. In den Wechseljahren sinkt die Produktion der Hormone Östrogen und Progesteron, was verschiedene körperliche Veränderungen mit sich bringt. Die Menstruationszyklen werden zunächst unregelmäßig, bevor die Periode schließlich ganz ausbleibt. Bleib die Periode bereits seit mindestens einem Jahr aus, spricht man von der sogenannten Menopause.

Während für viele Frauen* die Wechseljahre mit Symptomen wie Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen verbunden sind, verlaufen sie aber auch für ein Drittel weitgehend beschwerdefrei. Vor allem spielen Lebensstilfaktoren wie Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung eine zentrale Rolle für das Wohlbefinden und die Bewältigung der Beschwerden. Von einer medikamentösen Behandlung durch Hormonersatztherapie wird immer mehr abgesehen. Über Risiken und Nutzen sollte durch Fachärzt*innen umfangreich informiert und eine Entscheidung gut abgewogen werden.

Die sinkenden Hormonspiegel beeinflussen zudem auch die Beschaffenheit von Haut und Schleimhäuten, wodurch diese trockener und weniger elastisch werden können. Auch der Fett- und Muskelstoffwechsel verändert sich, was sich auf die Körperzusammensetzung auswirken kann. Ebenso nimmt die Knochendichte ab, was das Risiko für Osteoporose erhöhen kann, was sich wiederum daran zeigt, dass Frauen* signifikant häufiger an Osteoporose erkranken als Männer. Viele Erkrankungen hängen vor allem mit dem Altern zusammen, wie eben auch Krebs- oder Herz-Kreislauferkrankungen. Die hormonellen Umstellungen können dennoch Veränderungen mit sich bringen, die das Risiko für bestimmte Erkrankungen erhöhen. Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen helfen, mögliche Erkrankungen frühzeitig zu erkennen.

Lange wurden die Wechseljahre als Phase des Verlustes betrachtet. Zunehmend werden sie aber als Beginn einer neuen, selbstbestimmten Lebensphase verstanden. Sie gestalten sich vielmehr als eine Zeit des Wandels und der Neuorientierung. Viele Frauen* erleben in dieser Phase gesteigerte Selbstsicherheit und eine neue Sensibilität für eigene Bedürfnisse.

Die Wahrnehmung dieser Zeit wird immer noch stark von gesellschaftlichen und kulturellen Faktoren beeinflusst. Überholte teils patriarchale Vorstellungen von Weiblichkeit, Attraktivität, Sexualität und Gesundheit beeinflussen stark unser Bild von Wechseljahren. Gesellschaftliche Erwartungen, Vorurteile, Klischees und mangelnde Aufklärung führen dazu, dass Wechseljahre für viele Frauen* mit Unsicherheit, Scham oder Ängsten behaftet sind.

Ein offener, enttabuisierender Umgang mit den Wechseljahren hilft deshalb, stereotype Vorstellungen aufzubrechen und Frauen* darin zu bestärken, diese Lebensphase selbstbewusst zu gestalten. Eine umfassendere Aufklärung, ehrlicher gesellschaftlicher Diskurs und die Sichtbarmachung unterschiedlicher Erfahrungen können dazu beitragen, das Bewusstsein für diese Lebensphase zu stärken und Frauen* zu ermutigen, ihre eigenen Bedürfnisse mehr wahrzunehmen und aktiv für ihre Gesundheit einzutreten.

Eine Buchempfehlung von uns zum Thema ist Miriam Steins „Die gereizte Frau – Was unsere Gesellschaft mit meinen Wechseljahren zu tun hat“. Stein räumt zusammen mit anderen Expertinnen Klischees und Vorurteile rund um die Wechseljahre auf und schafft es so einen weniger schambehafteten, tabuisierenden Blick auf das Thema zu erlangen.

Passend zum Thema veranstaltet das Deutsche Hygienemuseum in Dresden zudem auch die Veranstaltungsreihe „Wechseljahre – Über die weibliche Lebensmitte“. Inhalte sind die körperlichen Veränderungen, aber auch gesellschaftliche Erwartungen und Rollenvorstellungen bezüglich Weiblichkeit und Attraktivität sowie die lebensgeschichtlichen Neuorientierungen, die sich in dieser Zeit oftmals ergeben.

Hier die Veranstaltungsdetails:

06.03.2025 –  Sinn und Identität: Sinn und Identität in den Wechseljahren – Wie haben sich die gesellschaftlichen Verhältnisse und Geschlechterrollen verändert? Gipfel oder Talsohle des Glücks (19:00 – 21:00 Uhr)

  • Gespräch mit den Autorinnen Jackie Thomae & Stephanie de Velasco

13.03.2025 – Körper und Psyche: Körper und Psyche in den Wechseljahren – Welche neuen medizinischen Erkenntnisse gibt es, welche Möglichkeiten bieten sie? (19:00 – 21:00 Uhr)

  • Expertinnen-Gespräch u. a. mit Prof. Dr. Mandy Mangler vom Gyncast Podcast

27.03.2025 – Arbeitswelt und Gesellschaft: Arbeitswelt und Gesellschaft in den Wechseljahren – Welchen Einfluss haben die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen? (19:00 – 21:00 Uhr)

  • Darüber wird mit Expertinnen aus Literatur, Medizin, Psychologie und Arbeitsmarktforschung und mit Coaches und Menofluencerinnen gesprochen, u. a. auch mit Journalistin Miriam Yung Min Stein.

03.04.2025 – Ist Sex ab 50 besser? (19:00 – 21:30 Uhr)

  • Lesung und Gespräch mit Autorin Susann Rehlein

Feministischer Frauen*kampftag 2025

Anlässlich des feministischen Frauen*kampftages erinnern wir uns daran: Der Kampf ist noch nicht vorbei – und er wird nicht vorbei sein, bis alle Menschen unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft oder Sexualität in Würde und Freiheit leben können.

Heute und morgen und an jedem anderen Tag fordern wir eine geschlechtergerechte Gesundheitsversorgung, die allen zugute kommt und niemanden zurücklässt. Die Gesundheit von Mädchen* und Frauen* ist nicht verhandelbar, und wir werden nicht zulassen, dass sie auf der Strecke bleibt.

Und wir lassen uns nicht zum Schweigen bringen. Denn wir wissen, dass Feminismus nicht nur ein Kampf für Mädchen* und Frauen* ist, sondern ein Kampf für eine gerechtere Gesellschaft für alle Geschlechter. Eine Gesellschaft, in der niemand aufgrund von Geschlechtsidentität oder Sexualität diskriminiert wird. Eine Gesellschaft, in der Machtverhältnisse aufgebrochen und Geschlechterstereotype überwunden werden.

Wir kämpfen für eine Welt, in der patriarchale Gewalt keine Alltäglichkeit mehr ist.

Unser Widerstand ist bunt und vielfältig. Wir stehen hier als Feminist*innen aller Geschlechter, Altersgruppen und Hintergründe. Wir sind laut für alle, die nicht gehört werden. Für alle, die im Sichtbaren und Unsichtbaren kämpfen: Zuhause, im Job, in der Politik und auf der Straße.

Unsere Forderung ist also klar und kompromisslos: Wir wollen keine halben Zugeständnisse. Wir wollen keine Geduld. Wir wollen Gerechtigkeit – jetzt!

Lasst uns heute und an jedem weiteren Tag auf die Straße gehen. Lasst uns einander unterstützen und stärken. Lasst uns Bündnisse und Banden schmieden. Denn wenn wir gemeinsam kämpfen, können wir unsere Welt verändern.

Solidarität ist unsere Stärke. Feminismus bleibt unbequem. Und das ist gut so.

Neue gesetzliche Regelungen geplant: Mehr Schutz für Frauen* bei Gewalterfahrungen und Fehlgeburten

In Deutschland stehen bedeutende gesetzliche Neuerungen bevor, die insbesondere Frauen* betreffen: der erweiterte Mutterschutz nach Fehlgeburten und das Gewalthilfegesetz.

Erweiterter Mutterschutz nach Fehlgeburten: Anerkennung und Unterstützung für gesundheitliche Belastungen

Bisher hatten Frauen*, die vor der 24. Schwangerschaftswoche eine Fehlgeburt erlitten, keinen Anspruch auf Mutterschutz. Dies bedeutete, dass sie unmittelbar nach dem Verlust wieder arbeiten mussten, sofern keine ärztliche Krankschreibung vorlag.

Der Bundestag hat im Januar bereits einstimmig beschlossen, den Mutterschutz auf Frauen* auszuweiten, die ab der 13. Schwangerschaftswoche eine Fehlgeburt erleiden. Nun hat auch der Bundesrat dafür gestimmt. Frauen* erhalten nun einen gestaffelten Anspruch auf Mutterschutz, der ihnen ermöglicht, sich körperlich und seelisch nach einer Fehlgeburt zu erholen. Die genaue Dauer des Mutterschutzes richtet sich nach dem Stadium der Schwangerschaft zum Zeitpunkt der Fehlgeburt. Diese Regelung soll den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen gerecht werden und ihnen einen Schutzraum ermöglichen.

Das Inkrafttreten ist bisher für den 1. Juni 2025 geplant.

Gewalthilfegesetz: Recht auf Schutz und Hilfe

Die Bundesregierung hat zudem im November letzten Jahres den Entwurf für ein „Gesetz für ein verlässliches Hilfesystem bei geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt“ vorgelegt. Im Januar hat sich der Bundestag, und nun vor wenigen Tagen auch der Bundesrat, auf das Gesetz geeinigt.

Das Gewalthilfegesetz zielt darauf ab, ein verlässliches und bedarfsgerechtes Hilfesystem für Betroffene von geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt zu schaffen. Es konkretisiert staatliche Schutzpflichten und Verpflichtungen aus der Istanbul-Konvention und umfasst die Bereitstellung ausreichender und bedarfsgerechter Schutz-, Beratungs- und Unterstützungsangebote für Betroffene und ihre Kinder, präventive Maßnahmen, einschließlich Täter- und Öffentlichkeitsarbeit, die Förderung der Vernetzung innerhalb des Hilfesystems sowie mit anderen relevanten Einrichtungen und Behörden und eine kostenfreie Inanspruchnahme von Leistungen in Schutzeinrichtungen und Fachberatungsstellen für die Betroffenen.

Der Rechtsanspruch für Opfer von geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt soll allerdings erst ab 2032 gelten, was hinsichtlich des Ausmaßes an Gewalt, das zuletzt deutlich zugenommen hat, sehr bedenklich ist. Bis dahin sei das Ziel, das Hilfesystem bedarfsgerecht auszubauen.

Diese beiden geplanten Gesetze markieren nichtsdestotrotz einen wichtigen Fortschritt für Frauen* und Frauen*gesundheit in Deutschland. Sie stärken ihre Rechte auf Schutz und Unterstützung.

Projektabschluss Mütter*gesundheit – Ende unserer Angebote für Mütter*

In Folge der Kürzungen im Dresdner Stadthaushalt musste unser Projekt Mütter*gesundheit im Frauengesundheitszentrum ab 2025 leider eingestellt werden. Daher können einige unserer bisherigen Angebote, die sich spezifisch an Mütter* gerichtet haben, nicht weiter angeboten werden.
Lediglich die WenDo-Kurse für Mütter* und Töchter* sowie die Kurnachsorge für Mütter* finden weiterhin statt.

Wir bedauern diese Entwicklung sehr, gerne hätten wir das Projekt und die verschiedenen Angebote weiter fortgeführt. Wir bedanken uns herzlich für Ihr Interesse und die gemeinsame Zeit im Rahmen der Kurse und Workshops.

Sollten Sie Fragen haben oder weitere Informationen benötigen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. 

Vielen Dank für Ihr Verständnis! 

Ihr Team des FMGZ MEDEA e.V.

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Internationaler Tag der allgemeinen Gesundheitsversorgung: universelle, qualitativ hochwertige und erschwingliche Gesundheitsversorgung für jederMann.

Am 12. Dezember 2024 ist der Internationale Tag der allgemeinen Gesundheitsversorgung, an dem eine universelle, qualitativ hochwertige und vor allem für alle Menschen zugängliche Gesundheitsversorgung gefordert wird. Die Gesundheit von Frauen* und Mädchen* ist weltweit untrennbar mit gesellschaftlichen Strukturen, Rollenbildern und biologischen Unterschieden verknüpft. Auch 2024 sind patriarchale Strukturen in Deutschland immer noch präsent und wirken in die Gesundheitsversorgung und den Alltag hinein. Gesellschaftliche Ungleichheiten, in denen Frauen* und Mädchen* häufiger geschlechtsspezifische Diskriminierung, Gewalt und ökonomische Benachteiligung erleben, spiegeln sich in vielfältigen Aspekten der Frauen*gesundheit wieder.

Frauen* sind oft Hauptverantwortliche für Haushalt, Kinderbetreuung und die Pflege von Angehörigen. Die spezifischen Anforderungen, die sich aus der Doppelbelastung durch Beruf und Care-Arbeit ergeben, führen dazu, dass Frauen* vermehrt in Teilzeit arbeiten. Hinzu kommt, dass Frauen* häufiger in schlechter entlohnten Berufen arbeiten oder bei gleicher Arbeit oft weniger verdienen als Männer. Das wirkt sich langfristig negativ auf ihre ökonomische Situation und damit auch ihre Gesundheit aus. Gerade alleinerziehende oder arbeitslose Frauen* sind oft erheblich belastet. Frauen* sind zudem deutlich häufiger von Altersarmut betroffen.

Zudem sehen sich Frauen* und insbesondere Mütter*, tagtäglich strukturellen Hürden und Herausforderungen gegenüber, die tief in unserer Gesellschaft, unseren Institutionen und Normen verwurzelt sind. Diese Herausforderungen, wie unzureichende Betreuungsangebote, ungerechte Elternzeitregelungen, Diskriminierung am Arbeitsplatz und ungleiche Bezahlung, führen oft dazu, dass Frauen* ihre eigenen Fähigkeiten und Leistungen in Frage stellen, obwohl sie in Wirklichkeit gegen eine systemische Ungerechtigkeit ankämpfen und daran oft scheitern. Es ist entscheidend diese strukturellen Probleme zu erkennen und auch als solche zu thematisieren.

Gewalt gegen Frauen* und Mädchen* ist auch ein gesellschaftlich tief verankertes Problem und stellt ein enormes gesundheitliches Risiko dar. Rund jede dritte Frau* erlebt in ihrem Leben körperliche und/oder sexuelle Gewalt. Alltagssexismus oder sexuelle Belästigung erleben noch weitaus mehr Frauen* und Mädchen*. Solche Gewalterfahrungen können körperliche, psychische und psychosomatische Folgen haben und sich auch auf die reproduktive Gesundheit auswirken. Auch die Lebenssituation und das Sozialleben der Frauen* sind häufig stark beeinträchtigt. Es braucht, vor allem vor dem Hintergrund angestiegener Gewalttaten gegen Frauen*, ausreichend Schutz- und Unterstützungsmöglichkeiten, für gewalterfahrende Frauen* und Mädchen*.

Zudem sind Frauen* und Mädchen* nachweislich häufiger von psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen und Essstörungen betroffen als Männer. Neben gesellschaftlichen Erwartungen, sozialen Rollenbildern und geschlechtsspezifischen Diskriminierungserfahrungen spielen auch hormonelle Einflüsse eine wesentliche Rolle. Sie beeinflussen beispielsweise nicht nur den Menstruationszyklus, sondern zum anderen auch das Risiko für verschiedene Erkrankungen, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen, die bei Frauen* deutlich häufiger auftreten. Auch Erkrankungen wie Endometriose, Myome oder Gebärmuttersenkungen und auch die Herausforderungen durch Schwangerschaft und Menopause stellen spezifische Belastungen dar, die oft mit erheblichen physischen und psychischen Beschwerden einhergehen.

Trotz dieser Unterschiede wurden Frauen* lange Zeit aus klinischen Studien ausgeschlossen. Weiterhin wird noch immer der männliche Körper als Standard verwendet, was sich in einer deutlichen Forschungs- und Wissenslücke hinsichtlich geschlechtsspezifischer Aspekte deutlich macht. Dies führt nicht nur zu fehlerhaften oder ausbleibenden Diagnosen und ungeeigneten Behandlungsansätzen, sondern kann auch potenziell schädlich sein. Medikamente sind nicht auf den weiblichen Körper abgestimmt und mögliche Unterschiede in der Wirkweise und Dosierung bei Frauen* und Mädchen* werden nicht ausreichend berücksichtigt.

Um der Komplexität der Frauen*gesundheit gerecht zu werden, ist es zudem notwendig, eine intersektionale Perspektive einzunehmen, die neben dem Geschlecht auch den sozioökonomischen Status sowie die Zugehörigkeit zu ethnischen oder sexuellen Minderheiten berücksichtigt. Um eine gerechte Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, bedarf es struktureller Veränderungen, die den spezifischen Bedürfnissen von Frauen* und Mädchen* Rechnung tragen, die weibliche Lebensrealität besser berücksichtigen und sich aktiv gegen soziale Ungleichheiten einsetzen, die Frauen* und Mädchen* in vielerlei Hinsicht belasten.

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Kostenfreies berufliches Coaching

Frauen*, die sich nach ihrer Elternzeit, Pflegezeiten oder längeren Auszeiten, beruflich neu orientieren wollen, finden in der Agentur für Arbeit, in der „Berufsberatung im Erwerbsleben“, individuelle Beratung. Neben Fragen zur Qualifizierung und Weiterbildung gehören auch folgende Themen dazu:

  • Selbstständigkeit
  • Bewerbungstraining
  • Generell Unterstützung bei beruflicher Orientierung
  • Weiterbildungen und Finanzierung
  • Studienberatung (nicht für Schüler*innen)

Tel.:       +49 (03591) 66 1230
Fax:       +49 (03591) 66 1077
E-Mail:   Lausitz.BBiE@arbeitsagentur.de

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Bundesweite Aktionswoche Neuregelung des § 218 StGB: 21.-28.September 2024

Am 15. Mai 1871 wurden die Bestimmungen zum Schwangerschaftsabbruch im ersten Reichsstrafgesetzbuch verabschiedet und noch heute gelten Schwangerschaftsabbrüche laut § 218 Strafgesetzbuch als Straftat. 150 Jahre Kriminalisierung haben ein gesellschaftliches Tabu geschaffen, welches die Betroffenen entmündigt und ihnen eine selbstbestimmte Entscheidung verweigert. In der bundesweiten Aktionswoche fordern wir seine Streichung.

In diesesm Jahr ist die jährlich stattfindende Aktionswoche besonders wichtig. Denn es tut sich endlich etwas in Sachen § 218: Die Gleichstellungs- und Frauenministerkonferenz der Länder spricht sich fast einstimmig dafür aus, Schwangerschaftsabbrüche zu entkriminalisieren. Der Entschließungsantrag auf der gemeinsamen Tagung mit Bundesfamilienministerin Lisa Paus wurde von Sachsen eingebracht – die einzige Gegenstimme kam aus Bayern.

Auch die aktuelle Bundesregierung hat vor einem Jahr eine Kommission für dieses Thema eingesetzt. Diese Kommission stellt nun der Regierung ihren Bericht vor. Ihre Einschätzung: die „grundsätzliche Rechtswidrigkeit des Schwangerschaftsabbruchs in der Frühphase der Schwangerschaft ist nicht haltbar.“ Die aktuellen Regelungen im Strafgesetzbuch hielten einer „verfassungsrechtlichen, völkerrechtlichen und europarechtlichen Prüfung“ nicht Stand. Die Kommission empfiehlt das Abtreibungsrecht deutlich zu liberalisieren. Schwangerschaftsabbrüche bis zur zwölften Woche sollen erlaubt und nicht mehr im Strafrecht geregelt werden. Ob es so weit kommt, muss nun die Koalition entscheiden. Zumindest kurzfristig ist eine Gesetzesänderung eher unwahrscheinlich. Aber mit der bundesweiten Aktionswoche vom 21. – 28. September soll auf die immer schlechter werdende medizinische Versorgung von ungewollt Schwangeren hingewiesen werden. In vielen deutschen Städten setzen Aktivist*innen und Organisationen ein gemeinsames Zeichen für die Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs.

Seien Sie mit dabei, sei solidarisch, wenn es auch in Dresden heißt „Weg mit § 218“!

https://frauen.verdi.de/themen/sexismus-gewalt/++co++8ab2388c-2e11-11ef-8baa-0782277e87a8

Jana Giersberg

Ehrenamtliche Hilfe bei Haushaltsreparaturen

Tropft die Spüle, wackelt der Schrank oder fehlt das Bild an der Wand? Die Ehrenamtlichen des Männernetzwerkes Dresden e.V. unterstützen bei kleineren Reperaturen. Fehlen in solchen Fällen Angehörige oder andere Helfer*innen, springen die Ehrenamtlichen ein. Nachdem Ihr Anliegen aufgenommen wurde, kommen die Engagierten der „Mobilen Werkzeugkiste“ gegen eine geringe Aufwandsentschädigung/ evt. Materialkosten zu Ihnen. Telefon: 0178/ 20 53 107 oder E-mail: werkzeugkiste@mnw-dd.de

Jana Giersberg

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Selbstfürsorge- Alltagstipps II

Mütter versorgen gern andere, sorgen sich und können oft schlecht „nein“- sagen. Dieses Verhalten ist kulturell tief in ihnen verwurzelt und führt sie oft in die Erschöpfung. Die gute Nachricht, man kann es lernen. Mag es sich zunächst falsch anfühlen, es wird zunehmend leichter. Es braucht etwas Mut und es gilt auszuhalten, dass es den Gegenüber nicht gefallen wird und man weniger geliebt wird. Wie geht es ganz konkret?

Nein sagen lernen, ohne Begründung oder mit „nein, es geht nicht!“ fällt oft zu schwer. Meist versucht der Gegenüber nachzuverhandeln. Dann könnte es hilfeich sein: „nein, weil es nicht geht.“ oder nein, weil ich nicht kann.“
1. Selbstbeobachtung:
– Welche Bälle (Aufgaben) werden mir zugespielt?
– Welche Bälle spiele ich mir selbst zu?
2. Dann ist es wichtig:
– Gib Dir die Selbsterlaubnis! und
-habe Mut haben, „nein“ zu sagen! Manchmal hift es, das „nein“ zu wiederholen.
3. ➢ Für ganz Mutige: Nein sagen, ohne Begründung
4. ➢ Oder sagen „ich muss darüber z.B. eine Nacht nachdenken, ich komme dann nochmal auf Dich zu.“
Das könnte eine Übung für den No-vember sein!

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