Selbstfürsorglich sei, um den eigenen Alltag besser zu bewältigen und Kräfte zu sammeln, wie geht das konkret im stressigen Familienalltag? In einem Alltag, in dem Mütter* und besonders Alleinerziehende ständig überlegen, was noch alles zu tun und nicht vergessen werden darf? Mental load ist in „aller Munde“. Dieser Begriff meint genau dieses ständige Denken an zu erledigende Aufgaben: von den abzugebenden Bibliotheksbüchern bis zum Einkauf und dem lange versprochenen Anruf bei der Mutter. Mental load erschöpft Mütter* und Eltern. Allein dieses Denken stresst den Körper und führt zu Stressymptomen, kann krank machen. Um nicht zu viel Kraft zu verlieren, hilft es ganz bewusst gegenzusteuern. Besonders Mütter* fühlen sich verantwortlich, erziehen allein und haben wenig Muße. Aber was sind erste Schritte, die kleinen Auszeiten verschaffen? Wichtig ist:
1. Richte Dir kleine Rituale im Alltag ein. Das kann z.B. ein bewusst getrunkenes Lieblingsgetränk sein, das mit allen Sinnen genossen wird. Es ist dabei wichtig, sich dafür mit allen Sinnen wahrzunehmen, wie fühlt sich die Tasse an, wie duftet es, schmeckt das (leckere) Getränk, um diesen Moment zu genießen. Diese kleine Übung verlangt Regelmäßigkeit. Es ist zu empfehlen, sie fest im Alltag zu integrieren („immer dann, wenn die Kinder eingeschlafen sind oder immer dann, wenn man selbst ins Bett geht“).
2. Schwerpunkte setzen, denn weniger ist mehr. Es ist wichtig, sich z.B. zu fragen, welche Aufgaben an diesem Tag wirklich und unaufschiebbar sind.
3. „Worst case“- die Frage nach dem schlimmstmöglichen Fall kann Abstand bringen. Was geschieht, wenn dieser eine Punkt auf der „to-do-Liste“ aufgeschoben wird? Denn nicht immer lassen sich Tage durchplanen. Es kommt meist etwas dazwischen, Kinder erkranken oder vergessen etwas, dass noch dringend bis morgen zu besorgen ist. Dann lohnt es sich zu fragen, was geschieht, wenn diese Aufgabe auf (über)morgen verschoben wird. Sich das zu erlauben, großzügig mit sich umzugehen und nicht Perfektion anzustreben, verlangt Mut und ein echtes Umdenken.
4. „Tadaa-Liste“: statt noch mehr „to do“-Listen zu schreiben, lohnt sich eine „tadaa!-Liste“ eine Möglichkeit wirklich zu sehen, was Ihr Mütter* und Eltern heute alles schon geschafft haben. Das kann den oftmals überkritischen Blick auf das noch zu Erledigende (und sich selbst) verändern: hin zu dem, was Du als Mutter* bereits heute geschafft hast.